Stimmen

Rezension zu „Das Geheimnis des Klosterplans“ im Südkurier

Am Dienstag, 26. März 2024, erschien im Südkurier die Rezension meines historischen Romans „Das Geheimnis des Klosterplans“ von Siegmund Kopitzki.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Rezension-Das-Geheimnis-des-Klosterplans-686x1024.jpg

Rezension zu „Diese Hügel sind mir nah“ in der Badischen Zeitung

Am 1.03.2023 erschien in der Badischen Zeitung diese Rezension von Chefredakteur Thomas Fricker zu meinem Heimatbuch „Diese Hügel sind mir nah“.

Was ist so spannend am Mittelalter, Frau Küble?

In der Februarausgabe 2015 des Magazins der Deutschen Bahn DB mobil erschien ein Artikel über das Konstanzer Konzil, basierend auf einem Interview mit Monika Küble.

Buchpräsentation am 13. August 2013 im Konzil: „In Nomine Diaboli“

Thurgauer Zeitung vom 19. August 2013

Helene Wiedergrün: Blutmadonna

Rezension Südkurier 24.04.2013 von Maria Schorpp

Gmeiner-Verlag 2013 – 311 S. – ISBN 978-3839213971

Die braven Leute von Baselreute
Apollonia Katzenmaiers dritter Fall führt zurück in dunkle Vergangenheit

Apollonia Katzenmaier ist Single, das hat sie mit einigen ihrer berühmtesten Vorgängerinnen und Vorgänger gemein. Miss Marple und Hercule Poirot gehörtem diesem Familienstand an, von Sherlock Holmes ganz zu schweigen. Aber wie die unter dem Pseudonym Helene Wiedergrün schreibende Konstanzer Autorin Monika Küble dieses Singledasein ihrer Meisterdetektivin ins Bild setzt, ist mehr als einen Nebensatz wert.Dass Apollonia, was Männer betrifft, von der Hand in den Mund lebt und ihr Bett im Alltag lieber mit ihrer Katze Samantha teilt, ist als Figurenzeichnung nicht neu, bekommt bei Helene Wiedergrün jedoch einen ganz persönlichen und auch amüsanten Anstrich. Schaut die Mutter der Detektivin auch mit Befremden auf das Treiben ihrer Tochter, die Leserschaft kann sich an einer Persönlichkeit mit eigenem Kopf erfreuen.

Wie sich Apollonia als freie Journalistin durchschlägt, ist gleichermaßen so echt wie stilisiert. In „Blutmadonna“, ihrem dritten Fall, wird die Detektivin in ihr wach, als sie vom Konstanzer „Südwestkurier“ in ihr Heimatdorf Baselreute auf der anderen Seeseite geschickt wird. Dort ist im Wald ein Skelett entdeckt worden, die traurigen Überreste eines gewaltsamen Todes.

Ihre Recherchetour führt Apollonia nicht nur regelmäßig an Mutters Mittagstisch, wo echt schwäbische Hausmannskost serviert wird, sondern auch zurück in dunkle Vergangenheit. Schlimme Geschichten von Fremdarbeitern, von Besatzungssoldaten und ganz normalen Dörflern werden an die Oberfläche gespült. Ihre Ungeheuerlichkeit, und das lässt Wiedergrün deutlich spüren, besteht vor allem darin, dass die eigene Eltern- und Großelterngeneration darin verstrickt waren: die braven Leute von Baselreute.

Eine davon ist die Geschichte des Herrn Nägele, der in Stuttgart ein Institut für „Soulstretching“ betreibt und der die Amateurdetektivin ganz schön auflaufen lässt. Apollonia ist alles andere als smart, und das macht sie greifbar. Ansonsten verteilt Helene Wiedergrün die Opfer- und Täterrolle gleichmäßig auf Freund wie auf Feind und inszeniert in der Normandie eine Art nachgeholte deutsch-französische Aussöhnung.

Dort macht sie vielleicht etwas zu angestrengt auf Kultur, und dann meint man, in einem Reiseführer zu blättern. Aber da will ihre Apollonia wohl auch dem Kollegen von SWR4 imponieren, der mit auf Recherchereise ist. Und wo Frankreich ist, ist natürlich auch l’amour. Bei einer Apollonia Katzenmaier geht’s jedoch auch und gerade in der Liebe nicht ohne Widerspenstigkeit. Sie bleibt sich erfreulicherweise treu. Wenn ihr Familienstand am Ende auch ins Wanken gerät.

Helene Wiedergrün: Blutmadonna

Zur Lesung am Münsterturm, Südkurier 30.04.2013 von Oliver Richter

Mord am Münsterturm
Helene Wiedergrün las über den Dächer von Konstanz aus ihrem neuen Krimi „Blutmadonna“. Er spielt – wie alle ihre Romane – in Oberschwaben.

„Dass ich mein neues Buch an so einem atemberaubenden Ort vorstellen würde, hätte ich nicht gedacht“, zeigte sich die Autorin gleich zu Beginn der Lesung überrascht. Denn unter wolkenlosem Himmel und bei angenehm milder Temperatur begrüßte sie ihr Publikum auf der Dachterrasse der Bibliothek des Konstanzer Kulturzentrums. Zu ihrer Rechten erhob sich der Münsterturm, auf den sich das Dämmerlicht der Abendsonne richtete. Hinter ihrem Rücken ragte die Spitze der Stephanskirche über den Häusern empor. Vor ihr versammelten sich die etwa 30 Zuhörer, die ihre Stühle in einem Halbkreis um die Autorin positionierten, und ebenfalls beeindruckt von diesem Anblick waren.

Doch es dauerte nicht lange, bis Helene Wiedergrün zu lesen begann und ihre Gäste in den Bann der Handlung zog. Konzentriert las sie aus den sorgfältig ausgewählten Textstellen und animierte das Publikum, gemeinsam mit der Protagonistin, Apollonia Katzenmaier, den Fall um eine skelettierte Leiche zu lösen. Plötzlich verwandelten sich die Dächer der Konstanzer Altstadt in einen schaurigen Ort; und auch der laut schallende Glockenschlag des Münsters versetzte das Publikum in die Handlung des Kriminalromans. Dabei stellte die Krimiautorin eindrucksvoll zur Schau, dass sie nicht nur das Schreiben, sondern auch die Kunst des Lesens beherrscht. Denn sie trug so vor, als müsse sie selbst das Rätsel um den Mord aufklären, als müsse sie selbst herausfinden, wer diese Person war und warum sie das Opfer eines Attentats wurde. Seite für Seite kam sie der Lösung des Rätsels näher, Schritt für Schritt kam Apollonia dem Mörder auf die Schliche, bis sie schließlich Kontakt zu einem sehr verdächtigen Mann hatte.

Wie die Geschichte um die unbekannte Leiche endet, ließ Wiedergrün zwar offen, aber das könne der Leser gern selbst herausfinden, fügte sie schmunzelnd hinzu.

Auch in „Blutmadonna“, ihrem dritten Buch um Apollonia, ließ Monika Küble, die den Namen Helene Wiedergrün als Pseudonym verwendet, die Handlung in Oberschwaben spielen, ihrer früheren Heimat. Dafür gebe es einfache Erklärungen, sagte die Autorin, die seit 1990 in Konstanz lebt. „Man kann sich dann einfach besser in die Handlung hineinversetzen, und man freut sich, wenn man Handlungsorte wiedererkennt“, berichtete sie. Außerdem biete diese Gegend eine gute Grundlage für ein Buch, da dort viele mysteriöse Geschichten über die Waldstücke der Region erzählt würden, führte sie weiter aus. Einzig das Dorf Baselreute, wo die Leiche im Buch gefunden wurde, sei ausgedacht.

Als Schlusswort, als die Sonne hinter den Häusern verschwand, stellte die Autorin ein nächstes Projekt in Aussicht: „Ich kann mir gut vorstellen, ein Buch zu schreiben, in dem Apollonia in der Zeit des Konstanzer Konzils Verbrechern auf die Spur kommt“.

Helene Wiedergrün: Der Tote in der Grube

Rezension Seemoz, 17.06.2007 von Herbert Lippenberger

Die Konstanzer Autorin Monika Küble präsentiert einen Krimi aus Oberschwaben voller historischer Verquickungen und lokaler Bezüge. Man darf nach diesem Erfolg auf ihr nächstes Buch gespannt sein.

Der Einband vom „Silberburg-Verlag“ aus Tübingen lässt eigentlich an eine in die Jahre gekommene Ausgabe des Bastei-Lübbe Verlags denken – doch zuletzt kann der Kriminalroman über die Amateur- und Heimatkommissarin Apollonia Katzenmaier nur überzeugen.

Die Leser treten ein in die alte und immer noch existente Welt des bäuerlichen katholischen Oberschwabens. Eigentlich gehen die Geschichten zurück bis ins 16. Jahrhundert, genau gesagt ins Jahr 1517, dem Entstehungsjahr eines Altarflügelbilds namens „Die Versuchung des heiligen Antonius“. Natürlich können nicht alle Stränge der stark verwobenen oberschwäbischen Geschichte in eine 200seitige Kriminalerzählung verflochten werden – doch der gebürtigen Oberschwäbin Monika Küble gelingt es meisterlich, wichtige Bilder aus dem historischen Zeitenstrom dieser Landschaft zu erstellen.

Da ist natürlich und vor allem das Dorf Baselreute irgendwo im Umkreis von Ravensburg. Die zentrale Figur neben der zur Amateur-Aufklärerin gewordenen Journalistin Apollonia Katzenmaier (Polli) stellt die gleichnamige Tante und Dorfhebamme dar. Geburt und Tod sind in einer katholischen Weltordnung wichtige Ordnungsträger – und so überrascht es nicht, dass die Geschichte letztlich ihren Anfang nimmt anlässlich eines Allerheiligenbesuchs von Polli bei den Gräbern ihrer Vorfahren, an dem sie nämliche Tante trifft, die als alte Dorfhebamme auf dem Friedhof die Grabsteine von etlichen Menschen sieht, denen sie vor vielen Jahrzehnten erst einmal zum Eintritt in dieses Leben verholfen hat.

Der heilige Antonius und seine Namenskinder Anton und Antonia treten in vielfältigen Auslegungen auf – wobei auffällt, dass beinahe das gesamte Personenrepertoire mit religiösen Färbungen gelesen werden kann.

Die Geschichte zwischen der immer mehr in die heimatlichen Geschichten und Verstrickungen gefangenen Polli und Apollonia fixiert sich an einem nicht gesühnten Verbrechen aus den Fünfziger Jahren, dessen Hintergrund letztlich aber in der Düsternis der Vierziger Jahre liegt. Anton Walser, ein angesehener und wohlhabender Bauer, fällt unter fragwürdigen Bedingungen in seine zum Müllplatz umgewidmete Kiesgrube. Wer hier jetzt noch den ökologischen Zeigefinger der Autorin vermutet, sei beruhigt. Monika Küble lässt ihre Figuren in deren eigenem Unrat ersticken. Es geschieht nichts, was nicht in der inneren Verfassung der Betroffenen begründet wäre.

Am wichtigsten ist hier natürlich die ermittelnde Figur der Polli, die eigentlich den Absprung aus der Religion, dem Dorf, seinen Kleinheiten und Einschränkungen längst geschafft hat. Die weiter bestehende Familienbindung, ein nicht sehr beruhigendes Beziehungsleben, die doch nicht unüberwindliche Entfernung zum neuen Konstanzer Lebensmittelpunkt, all dies verstrickt Polli wieder mit sprichwörtlich allen Fasern in die heimatliche Ursuppe.

Die selbsternannte Aufklärerin verfängt sich selbst in erotischen Abhängigkeiten und wird ihrerseits wieder Teil des bekannten Spiels zwischen Erkenntnis und Trieb. Der Liebhaber heißt wohl nicht ganz ohne Grund Martin, wie der Schutzheilige der mächtigen Barockbasilika im benachbarten Weingarten, und ist bei der Kripo in Ravensburg beschäftigt. Doch anstelle der analytischen Hilfe zeigt Martin seinerseits eine diffuse Mutterbindung und verunsichert Polli noch mehr in Bezug auf die Sinnhaftigkeit der eigenen Bemühungen.

Damit ist die Grammatik der Erzählung zumindest für die Gegenwartsebene kurz umrissen, weit verzweigter wird’s jedoch mit jedem Jahr der historischen Distanz.

Letztlich endet die Geschichte im Bild des mittelalterlichen Veitstanzes, dessen Wahnbilder geradewegs in ein höllisches Inferno führen.

Dass jede Zeit, auch die unserer aufgeklärten Gegenwart, Spuren und Teile dieses Irrsinns in sich tragen, wird immer wieder in der Regionalgeografie veranschaulicht. Muss doch die erkrankte Tante von Polli die Hilfe der örtlichen Psychiatrie in Anspruch nehmen. Die Weißenau, ein ehemaliges Kloster, das nach der Säkularisierung zur Psychiatrie geworden ist, erinnert nicht ohne Grund an das von Friedrich Glauser beschriebene Reich, in dem Matto regiert.

Die engen Verknüpfungen zwischen Ordens- und Psychiatriegeschichte finden sich denn auch im Leben eines anderen, großen Oberschwaben: Gustav Messmer, der berühmte Mann mit dem Flugrad, musste auch die Mauern der Kloster- und Psychiatrieanlagen überfliegen, bevor er die wirkliche Poesie seiner beseelten Heimat von oben herunter betrachten konnte.

„Der Tote in der Grube“ ist ebenfalls ein poetischer Flug über die Höhen und Tiefen der oberschwäbischen Landschaft. Eine Landschaft, die spätestens seit dem großen Bauernkrieg, seit Reformation und Gegenreformation, ja schon seit dem nicht verwirklichten bündischen Zusammenschluss mit den bäuerlich-städtischen Einigungen hinter dem südlichen Bodenseeufer, einen Wunsch nach etwas gänzlich Anderem in sich trägt. Dies könnte vielleicht, wenn überhaupt, dann südlich hinter den Alpen liegen, wozu Oberschwaben noch beinahe als rätische Provinz denn auch im Mittelalter beste Beziehungen pflegte – und nicht ohne Grund studierte die Autorin im realen Leben italienische Sprache und Kunstwissenschaft.

Wir können also gespannt auf das nächste Werk von Monika Küble sein, wer weiß, vielleicht führen dann die Wege aus Oberschwaben hinaus in den näheren oder weiteren Raum des Südens?

Helene Wiedergrün: Der Tote in der Grube

Rezension Südwestpresse 29.09.2006 von Petra Kollros

Dörfliches Familiendrama
Apollonia Katzenmaier recherchiert

„Einem so genannten Regionalkrimi, der durch Lokalkolorit, die Mentalität des Personals, vielleicht gar die Art und Weise des Verbrechens in engeren Grenzen verortet ist, kann es nicht schaden, wenn der Autor dort selbst zuhause ist. Helene Wiedergrün ist es jedenfalls gelungen, dass Charakteristisches – vom Geografischen bis zum Katholizismus Oberschwabens – farbig und plastisch beim Leser ankommt.“